Weinen

Dass in der Paartherapie auch mal die Tränen fließen ist ganz normal und kommt häufig vor. Schließlich geht es um Themen, die die Macht haben, unser Herz sehr tief zu berühren. Tränen sind die Art, wie unser Körper uns zeigt, was wichtig für uns ist. 

Gleichzeitig kann das Weinen sehr ambivalente Gefühle auslösen, z.B.:

  • Ängste, schwach auszusehen oder zu emotional zu sein
  • Schuldgefühle, der andere könnte sich wegen einem schlecht fühlen

Aber auch:

  • Erleichterung, angestaute Gedanken aussprechen zu können
  • Freude darüber, sich authentisch ausdrücken zu können und mit dem gesehen zu werden was wir wirklich fühlen
  • usw. 

Weinen heisst, unser Herz nackt zu zeigen, ungeschützt und der Welt völlig ausgesetzt. Wir machen uns verletzlich und zeigen unsere Seele auf eine sehr ehrliche Weise. Daher weinen wir meist im Stillen – Weinen vor anderen ist ein großer Vertrauensbeweis und benötigt, dass wir uns wirklich sicher fühlen. 

Häufig lassen wir unsere Tränen dann zu, wenn wir Mitgefühl von anderen erleben – und das kann sich sehr heilsam anfühlen. 

Tränen in der Paartherapie sind wertvoll, denn:

  • sie sind wie ein Kompass, der zeigt, was dem Partner wirklich wichtig ist
  • sie machen das Herz „weich“ und aufnahmebereit und schaffen damit Intimität und Mitmenschlichkeit
  • belastende Gefühle können losgelassen werden und es entsteht wieder Platz für positive Gefühle – z.B. kommen manchmal verschütt gegangene Liebesgefühle wieder, wenn über vergangene Verletzungen geweint wurde